In allen 12 Ortsteilen der Gemeinde stehen evangelische Kirchen. Besonders hervorzuheben sind die Fachwerkkirchen in den Ortsteilen Ruppertenrod, Sellnrod und Ilsdorf.
Diese Kirche wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals erwähnt; damals war ihr Standort in Bernsfeld, einem Ortsteil von Mücke. Der rein äußerlich stolze Anblick des Fachwerks läßt erkennen, welche harte Arbeit es war, vor rund 400 Jahren ein solches Kirchlein mit primitivem Werkzeug zu erbauen.
Im Frühjahr 1983 war man seitens der Landeskirche der Meinung, diese Kirche nach Ilsdorf umzusetzen, nachdem in Bernsfeld schon seit 1972 ein neu erbautes Gotteshaus stand. Am 27.4.1983 erfolgte der erste Spatenstich; nach gut zweieinhalb Jahren Bauzeit konnte an Heiligabend 1985 der erste Gottesdienst in Ilsdorf in der alten, für die Ilsdorfer neuen Kirche abgehalten werden.
Ruppertenrod besaß bis zum Jahre 1710 keine eigene Kirche. Als Filialdorf der Pfarrei Ober-Ohmen, der es heute noch zusteht, war es lediglich auf die dortige Mutterkirche angewiesen. Im diesem Jahr wurde eine neue Kirche, ganz aus Eichenholz, finanziert zum Teil aus Sammlungen, errichtet.
Typisch am Bau der Kirche ist das rechteckige, hochaufragende Langhaus. Der Innenraum besitzt ein Holzgewölbe und der Altarraum ist mit einem hölzernen Chorbogen vom Langhaus getrennt. Außen ist die Kirche teilweise verschindelt und mit hohem 8seitigen Haubendachreiter versehen. Da die Kirche, im sprichwörtlichen Sinne mitten im Dorf steht, hat man zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für die Kirchenbesucher eine zusätzliche Tür eingebaut und das Kirchenumfeld neu gestaltet.
In den Jahren 1697/98 wurde in Sellnrod eine Fachwerkkirche gebaut, welche optisch gut zu den umliegenden Häusern und Scheunen passte. Die Fachwerkbauweise wurde auch aus finanziellen Gründen gewählt, denn der damals regierende Landgraf Ernst Ludwig (1678-1739) unterstützte das Unternehmen mit der Schenkung von 80 Eichenstämmen aus den Staatsforsten.
Zum Dank dafür wurde sein Wappen am Portal der Kirche angebracht. Des Weiteren war die Technik des Fachwerks den Dorfbewohnern und Handwerkern vertraut, so dass sie relativ billig errichtet werden konnte. Die Sellnröder Kirche ist eine der größten Fachwerkkirchen die Zimmermeister Haubruch, mit dem höchsten und schlanksten Dachreiter des Vogelsbergs, erbaut hat.
In den Jahren 1945/46 kamen erstmals eine größere Anzahl von Katholiken nach Merlau. Im März 1949 zog Pfarrer Franz Josef Nowak nach Merlau und mit ihm begann die Existenz der eigentlichen Pfarrgemeinde. In der Anfangszeit stellte die evangelische Kirche ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Im Jahre 1953 erwarb die Diözese Mainz, zu der die katholische Gemeinde Merlau zählt, das Grundstück Flensunger Weg 57 in Merlau zur Errichtung einer katholischen Kirche.
Die Anfänge der Neuapostolischen Gemeinde Mücke-Merlau reichen bis in das Jahr 1918 zurück. Bis zum Jahre 1935 wurde die Gemeinde von Grünberg aus betreut. Von diesem Zeitpunkt an wurde Mücke-Merlau eine selbständige Gemeinde; organisatorisch gehört sie zum Bezirk Lauterbach. Nachdem in Merlau, Flensunger Weg 44, ein Baugrundstück erworben worden war, konnte im Jahre 1967 für die Gemeinde ein Gotteshaus errichtet werden.