Aktuelles aus der Gemeinde
Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Hessen
Die Gemeinde Mücke tritt der „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege in Hessen“ bei. Die Hessische Initiative zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege freut sich über 24 neue Beitritte und wächst in diesem Jahr auf 333 Mitgliedsunternehmen und Organisationen, die sich für eine pflegesensible Personalpolitik engagieren. Denn angesichts der Pflegeentwicklungen und des Fachkräftemangels braucht es tragfähige Vereinbarkeitslösungen in Kommunen und Unternehmen. Auch die Gemeinde Mücke ist jetzt als eine der ersten Kommunen in Hessen dieser Charta beigetreten und konnte am 31.10.2024 die Beitrittsurkunde aus den Hand von Staatsministerin Diana Stolz vom hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege entgegennehmen.
„Bereits heute sind in Deutschland viele Beschäftigte in der Situation, Beruf und Pflege miteinander vereinbaren zu müssen. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes pflegt bereits jede und jeder zehnte Beschäftigte eine Angehörige oder einen Angehörigen. Die Doppelbelastung von Beruf und Pflege wirkt sich gleichermaßen auf die pflegenden Beschäftigten als auch auf Unternehmen aus“, so Marina Becker, die Personalchefin der Gemeinde Mücke. Vor diesem Hintergrund haben das damalige Hessische Sozialministerium, die AOK Hessen. Die Gesundheitskasse, die „berufundfamilie Service GmbH“ sowie das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. bereits im Jahr 2013 die Initiative „Beruf und Pflege vereinbaren“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, für die Situation von pflegenden Beschäftigten zu sensibilisieren und bei Unternehmen für Vereinbarkeitslösungen zu werben.
Mit der diesjährigen Verleihung wächst die Anzahl der Initiativ-Mitglieder um 24 und damit auf insgesamt 333 hessische Behörden, Gemeinden, Unternehmen und Institutionen, darunter auch das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation sowie das neue Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit & Pflege.
„In Hessen werden mehr als drei Viertel der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt und fast ausschließlich von Angehörigen versorgt, oft neben ihrer Berufstätigkeit: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten mit Pflegeaufgaben bleibt erwerbstätig. Ihr Alltag gleicht oftmals einem kaum zu bewältigendem Kraftakt. Sie brauchen unsere Unterstützung“, so Bürgermeister Andreas Sommer, der gemeinsam mit seinen Mitarbeiterin Marina Becker und Hauptamtsleiter André Kern nach Frankfurt zur Verleihung der Urkunde angereist war. „Mit dem Beitritt zur Charta setzen wir uns nicht nur dafür ein, dass diese Aufgabe von den Angehörigen realistisch bewältigt werden kann, sondern leben eine pflegesensible Unternehmenskultur. Diese kann einerseits zur Bindung und andererseits zur Gewinnung von Fachkräften beitragen.“ Die Familienministerin ergänzte: „Wir stehen alle in einer gemeinsamen Verantwortung, die pflegerische Versorgung der älter werdenden Bevölkerung sicherzustellen. Auch wir als Ministerium setzen uns mit der Unterzeichnung der Charta für tragfähige Vereinbarkeitslösungen ein.
Im demografischen Wandel mit wachsendem Arbeits- und Fachkräftemangel ist es entscheidend, dass sich Erwerbstätigkeit und Pflege von Angehörigen vereinbaren lassen. Ich freue mich daher sehr, heute die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation unterzeichnen zu können. Wir sollten auch hier die Potenziale der Digitalisierung nutzen und den digitalen Wandel mit der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zusammendenken. Besonders technische und digitale Assistenzsysteme bieten hier wertvolle Unterstützung und wir als Digitalministerium wollen dazu unseren Beitrag leisten“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. Das sich das Engagement für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Unternehmen lohnt, unterstreicht Karlheinz Löw, Direktor Personal-Finanzen-Infrastruktur, von der AOK Hessen: „Durch die Unterzeichnung der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zeigen Sie alle, dass Sie Ihre Beschäftigten aktiv dabei unterstützen, die Pflege von Angehörigen und berufliche Anforderungen erfolgreich miteinander zu verbinden. Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Arbeitgebende zu signalisieren: Wir unterstützen Sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Wir suchen gemeinsam individuelle Lösungen, wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Telearbeit, Jobtausch für die Zeit der Pflege, Beratung für Pflegeleistungen während der Arbeitszeit – das zeichnet ein verantwortungsbewusstes und für eine pflegebewusste Personalpolitik offenes Unternehmen aus.
Die Gemeinde Mücke hat somit einen weiteren Schritt unternommen, um als Arbeitgeber im öffentlichen Dienst attraktiv zu sein und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitere Möglichkeiten zu eröffnen, Familie und Beruf optimal in Einklang zu bringen.